20. März 2014

»Ricarda Huch war oft in Heidelberg«, 2007

Ricarda Huch (1864-1947) in Heidelberg

















Die Ausstellung im Studio vom Kunstverein Heidelberg nimmt die weithin in Vergessenheit geratene Schriftstellerin Ricarda Huch zum Ausgangspunkt. In Collagen und Schriftpostern wird sie als Zeugin und aktive Zeitgenossin bedeutender Entwicklungen in Deutschland vorgestellt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Arbeit »Gleichschaltung - Nicht Zutreffendes bitte zu durchstreichen« (28 Collagen, s/w Laserprints und Typoskript auf Papier, 29,7 x 42 cm). Der Ausschluss von Heinrich Mann und Käthe Kollwitz aus der Preußischen Akademie der Künste in Berlin im Februar 1933 hatte die so genannte Gleichschaltung in der Abteilung für Dichtung ausgelöst. Von den 28 Mitgliedern der Abteilung für Dichtung weigerten sich sieben, die geforderte »Loyalitätserklärung« gegenüber dem nationalsozialistischen Regime zu unterschreiben, unter ihnen Ricarda Huch, Thomas Mann und Alfred Döblin. Ricarda Huchs Schriftwechsel mit der Preußischen Akademie der Künste, den sie von Heidelberg aus geführt hatte, ist mehrfach publiziert worden. Die Arbeit »Gleichschaltung – Nicht Zutreffendes bitte zu durchstreichen« versucht, diesen Vorgang exemplarisch zu dokumentieren. Ricarda Huch als Leitfigur verleiht der Beschäftigung mit historischen Ereignissen eine persönliche Perspektive.

»Gleichschaltung - Nicht Zutreffendes bitte zu durchstreichen«, 28 Collagen, s/w Laserprints und Typoskript auf Papier, 29,7 x 42 cm, Detail
»Gleichschaltung - Nicht Zutreffendes bitte zu durchstreichen«
links: Porträt Alfred Mombert von Carl Hofer,
Sammlung Kurpfälzisches Museum Heidelberg

Detail Albert Mombert